eTaxi Austria
Projektinhalt

Österreichs integrierter „Nationaler Energie- und Klimaplan“ 2021 – 2030 sieht vor, dass ab 2025 nur mehr emissionsfreie Taxis und Mietwägen zugelassen werden. Die notwendige Umstellung der österreichischen Taxiflotten leitet sich aus den Beschlüssen des Europäischen Rates und den damit Zielsetzungen der Österreichischen Bundesregierung zum Erreichen der Klimaziele ab. Alle großen Fahrzeughersteller werden bestrebt sein, ab 2025 überwiegend batterieelektrische Fahrzeuge und Plug-In-Hybride mit weniger als 50g CO2 pro km auf den Markt zu bringen, um die entsprechenden Vorgaben zur Erreichung der Klimaziele zu erfüllen und Strafzahlungen zu vermeiden. Frühere eTaxi-Initiativen haben gezeigt, dass die Fahrten zu Ladestationen und die dortigen Ladezeiten zu unwirtschaftlichen Stehzeiten führen. Dieser Umstand ist für Taxi-Unternehmen ökonomisch unattraktiv und führt zu einer geringen Akzeptanz von E-Mobilität.

Das Projekt eTaxi Austria unterstützt den Umstieg für die Wiener und Grazer Taxiflotten durch Lademöglichkeiten am Taxistandplatz und attraktive Taxipakete:

Die Wiener Taxiflotte besteht aufgrund aktueller Abgasnormen (EURO 6) bereits zu großen Teilen aus Hybridfahrzeugen; der Anteil an reinen eFahrzeugen ist bisher weiterhin sehr gering. Ziel für Wien ist der Fokus auf automatisiertes, konduktives Laden direkt am Taxistandplatz, um langfristig einen planbaren, betriebswirtschaftlich sinnvollen und reibungslosen eTaxi-Betrieb sicherzustellen. Um die gesamte Grazer Taxiflotte umstellen zu können, werden zusätzliche Schnellladepunkte oder alternative Lademöglichkeiten im Grazer Stadtgebiet benötigt. In Graz wird eine Kombi­nation aus automatisiertem, konduktiven Laden am Standplatz als primäre Energie­ver­sorgung und Schnellladung (> 150 kW) als Rückfallebene für Spitzenzeiten angestrebt.

Die Vereinfachung des Ladevorgangs durch den Einsatz des automatisierten Matrix Charing® Ladesystems und eine optimale Verortung der Infrastruktur - nämlich dort wo der Ladestrom benötigt wird - können der wesentliche Hebel für die breite Ausrollung der Elektromobilität nicht nur für Taxiflotten sein. In beiden Städten werden rechtliche und organisatorische Anforderungen geprüft, Wartung und Service der eFahrzeuge mit der geplanten Ladetechnologie in Werkstätten sichergestellt sowie maßgeschneiderte Förderangebote vorbereitet, die den Unternehmen einen raschen Umstieg ermöglichen.
In der Initialphase von eTaxi Austria werden das Ladesystem, die Netzanschluss-Voraussetzungen und andere technische Entwicklungsschritte funktionell getestet, die Taxipakete und der Pilotbetrieb vorbereitet. Ein wesentlicher Bestandteil von eTaxi Austria ist die Planung der Nachprojektphase zur Sicherstellung der Skalierbarkeit und Übertragbarkeit.
Dazu gehören ein Stufenplan für die Umsetzung und vorbereitende Maßnahmen zur Ausrollung auf den gesamten Wiener und Grazer Taxibestand sowie zur Umlegung auf andere Städte, wie z.B. Betriebs­konzepte und Business Modelle, Lizenzmodelle, Prozesse mit den Fahrzeugherstellern für das automatisierte Ladesystem oder auch die Servicestruktur für die Taxibranche.
Dabei werden sowohl zukünftige technologische Erfordernisse (Gleichzeitigkeit, Lastmanagement, Leistung), die Skalierbarkeit (weitere Anwendungsfälle, Öffnung der Ladeinfrastruktur, Modell-unabhängige Umrüstung) sowie weitere Service-Leistungen (Planbarkeit der TCO - Total costs of ownership) berücksichtigt.

In der Pilotphase wird in Wien und Graz das Matrix Charging® Ladesystem an insgesamt 10 ausgewählten Taxi-Standplätzen und in Graz zusätzlich 2 High Power Charger (HPC) als Rückfallebene mit insgesamt über 60 eTaxis getestet und evaluiert. Daher wird mit eTaxi Austria der Aufbau von Lademöglichkeiten direkt am Standplatz sichergestellt, die es ermöglichen, weiterhin die Personenbeförderung mit Taxis im Rahmen des Umweltverbundes sicherzustellen und durch den Einsatz von erneuerbaren Energien einen Beitrag zur Dekarbonisierung zu leisten.

Auftraggebende Dieses Projekt wird aus Mitteln des Klima- und Energiefonds gefördert und im Rahmen des Programms „Zero Emission Mobility Implementation“ (1. Ausschreibung 2020) durchgeführt.

Abwicklungsstellen: FFG, KPC
Projektpartner tbw research GesmbH,
Wien Energie GmbH,
Wirtschaftskammer Wien, Verkehrspolitik,
Easelink GmbH,
TAXI 31300 VermittlungsgmbH,
CC Taxicenter GmbH / Taxi 40100,
Grazer Energieagentur GesmbH,
Energie Graz GmbH & Co KG,
WKO Steiermark, Sparte Transport & Verkehr,
Quintessenz Organisationsberatung GmbH,
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Projektdauer Juni 2021 bis März 2025
Leistungen der tbwr - Projektkoordination und -management,
- Disseminierung,
- Stakeholder-Management