gemmA
Projektinhalt

Das Projekt gemmA verfolgte das übergeordnete Ziel, nachhaltiges, multi-modales Mobilitätsverhalten in Bezug auf den Genderaspekt zu untersuchen. Es wurden im Projekt Mobilitätsplattformen auf mögliche Barrieren und Herausforderungen für vorab definierte Personengruppen untersucht, um anhand dieser Erkenntnisse Optimierungspotentiale für Mobilitätsplattformen zu erarbeitet.

Definierte Personengruppen:

  • • Familien mit minderjährigen Kindern (Versorgungsaufgaben)
  • • Menschen mit Behinderungen (Geh-, Seh,-Sprach-, Hör- und kognitive Behinderungen)
  • • Jugendliche bzw. junge Erwachsene mit einem erhöhten Sicherheitsbedürfnis
Aus diesen Personengruppen wurden sechs Personas entwickelt und anhand verschiedener Use Cases typische Alltagswege dieser Personas dargestellt. Mithilfe der Use Cases wurden Bedürfnisse, Hindernisse und daraus folgende Anforderungen an Mobilitätsplattformen, analysiert und dokumentiert.

Nach Definition der Bedürfnisse wurde darauf aufbauend ein gendersensitives Nutzer*innen-Interface konzeptioniert und unter Einbeziehung von Nutzer*innen validiert. Diese Ergebnisse wurden als Grundlage für die Formulierung integrierbarer Maßnahmen und Empfehlungen für eine gendersensitive Gestaltung von Mobilitätsplattformen verwendet. Die Entwicklung gender- und diversitätsgerechter Mobilitätsplattformen steht vor der Herausforderung, die Bedürfnisse einer vielfältigen Nutzer:innenbasis zu erfüllen, ohne dabei die Plattform unnötig zu verkomplizieren. Dieser Balanceakt zwischen Inklusion und Komplexität war essenziell, um eine effektive und benutzer:innenfreundliche Lösung zu schaffen.

Gender- und diversitätsgerechte Mobilitätsplattformen bieten nicht nur spezifische Vorteile für be stimmte Nutzer:innengruppen, sondern haben auch umfassende positive Auswirkungen auf das gesamte Mobilitätssystem. Durch die Berücksichtigung der Bedürfnisse aller Geschlechter und Lebenssituationen können diese Plattformen signifikante Co-Benefits generieren, die weit über die vulnerabler Personengruppen hinausgehen, wie z.B.:

  • • Erhöhte Sicherheit und Komfort durch die Integration von Funktionen wie bspw. Anzeige von gut beleuchteten Wegen oder Notfallknöpfen
  • • Förderung der Inklusion & Chancengleichheit durch Information über bspw. barrierefreie Wegeketten
  • • Bessere Nutzer:innenfreundlichkeit & Zufriedenheit durch bspw. intuitive Navigation, klare, einfache Sprache
  • • Wirtschaftliche Vorteile & Marktpotential durch Ansprache einer breiteren Nutzer:innenbasis
  • • Förderung nachhaltiger Mobilität durch Förderung des Umweltverbundes

Auftraggebende Bundesministerium für Klimaschutz (BMK) und Forschungsförderungsgesellschaft mbH (FFG)
Projektpartner tbw research GesmbH,
TechMeetsLegal (Konsortialführung),
Grazer Energieagentur GesmbH,
Upstream – next level mobility GmbH,
Virtual Vehicle Research GmbH

Projektdauer September 2022 bis November 2024
Leistungen der tbwr Genderexpertise,
Strukturierte Entwicklung der Personas und Use Cases,
Einbeziehung von Stakeholdern,
Durchführung von Gender Workshops